Mentoring - Begleitung von jungen Mitarbeitenden
Kursthemen
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Viele junge Menschen sehnen sich nach Begleitung und Halt in einer immer unsicher werdenden Gesellschaft. Sie suchen nach Unterstützung in ihrer geistlichen Entwicklung und genau da setzt Mentoring an.
Unsere Vision ist es im Jugendwerk eine Mentoring-/Begleit-Kultur zu etablieren. Sprich jungen Mitarbeitenden wird die Chance ermöglicht, dass sie eine Person zur Seite gestellt bekommen, die sie für ca. ein Jahr begleitet, sowohl in Fragen der Mitarbeit als auch in persönlichen oder in Glaubensthemen.Dieser Kurs soll dazu dienen, dir eine grobe Sicht über das Themenfeld "Mentoring" zu geben, was es bedeutet oder braucht Mentor oder Mentorin zu sein und wie du eine Mentoringbeziehung aufbauen und gestalten kannst.
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Abstimmung
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Ob du bereit bist ein Mentor oder eine Mentorin zu sein, musst du selbst für dich entscheiden.
Die Fragen aus dem Test dienen dazu dir einen Überblick zu geben, was dich erwarten wird und wozu du bereit sein solltest.
Klar ist, „für Mentoring braucht es keine besonderen Fähigkeiten oder Gaben, sondern zuallererst die richtige Einstellung.“ und Herzenshaltung.
Wenn du die hast, dann ergibt sich der Rest mit der Zeit und dem durcharbeiten dieses Kurses. -
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Ein Mentor/eine Mentorin bemüht sich, die bisher unentdeckten oder wachsenden Gaben und Fähigkeiten des/der Mentee/s zu fördern und freizusetzen. Die Mentoringbeziehung knüpft genau an dem Ist-Zustand an, um da Veränderungen in Handlungs- und Denkmustern auf den Weg zu bringen.
Gleichzeitig heißt das aber auch, dass ein Mentor/eine Mentorin die eigene Grenzen kennen und akzeptieren muss, dass sie nicht in eine Art "Helferkomplex oder Helferinnenkomplex" gerät. Gerade bei psychischen Problemen des Mentee/s sind schnell die Grenzen der Mentoringbeziehung erreicht und muss anderweitig Hilfe gesucht werden. Bei der Suche kann klar der Mentor/die Mentorin unterstützen.
Ein Mentor/eine Mentorin ist nicht für das (geistliche) Leben des/der Mentee und die Lösung seiner/ihrer Probleme verantwortlich, sondern Begleiter/Begleiterin. Das bedeutet, ein Mentor/eine Mentorin unterstützt und beeinflusst den/die Mentee in einer positiven Art und Weise, sodass dieser sein/diese ihr Potential entfalten kann.
Eine Mentoringbeziehung ist individuell, lehrend, unterstützend, wechselseitig, dynamisch, intensiv und nachhaltig. Sie benötigen Vertrauen, Begleitung, Vermittlung und Zeit. -
Abstimmung
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VERTRAUEN
ist in einer Mentoringbeziehung die Grundlage alles Weiteren.
Das Vertrauen muss aber erst noch wachsen, braucht Zeit und bedarf einiges an Pflege und Investition.
Gerade am Anfang der Mentoringbeziehung sollte man noch nicht zu viel erwarten.
Ein paar Faktoren können das Vertrauen und Miteinander der Mentoringbeziehung erleichtern.
Wie zum Beispiel die Frage, ob die Chemie zwischen beiden stimmt. -
Ablauf einer Mentoringbeziehung
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In der Datei findest du einen Musterablauf einer Mentoringbeziehung.
Für manche dieser Bereiche findest du in diesem Kurs weitere nützliche Tipps und Informationen zur Gestaltung. -
Schlüsselelemente
folgende vier Schlüsselelemente sollten bei einer Mentoringbeziehung gegeben sein und bedacht werden:
- Vertrauenselement: Das Vertrauen muss wachsen, in Vertrauen muss man investieren, beide müssen sich langsam öffnen und durch das Vertrauen entsteht Atmosphäre der Freiheit
- Betreuungselement: Dem/der Mentee das Gefühl geben, es ist jemand da, der/die mich fördern möchte, mich annimmt wie ich bin, dem/der ich mich anvertrauen kann, zu dem/der ich mit allen Fragen kommen kann
- Vermittlungselement: Der Mentor/die Mentorin hilft dabei, dass der/die Mentee sich weiterentwickelt, sein/ihr Potential freisetzt, beeinflusst die geistliche Entwicklung, vermittelt Wissen und geht auf die individuelle Situation des/der Mentee ein. So entsteht Wachstum in unterschiedlichen Bereichen.
- Zeitliche Element: Es braucht Zeit sich einzuspielen und ebenso die Entwicklung des/der Mentee. Wer diese Zeit nicht nicht investieren möchte, wird keinen „Erfolg“ haben.
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Mentoringvertrag
Ein Mentoringvertrag ist für die Verbindlichkeit der Mentoringbeziehung wichtig. Es ist die Entscheidung von beiden Beteiligten, ob der Vertrag mündlich oder schriftlich geschlossen wird.
Folgende Aspekte sollten in dem Vertrag auf jeden Fall geklärt sein:
1. Sprechen über die eigenen Erwartungen und Ziele und diese festhalten (Was soll miteinander erarbeitet werden? eine Einigung ist wichtig, dass die Erwartungen nicht zu hoch oder zu kurzfristig oder womöglich nicht deckungsgleich sind)
2. Auf gemeinsame Werte verständigen (z.B. Glaubensbasis, Vertrauen, Verschwiegenheit)
3. Erstellen eines Zeitrahmen:
- Zeitrahmen für die Mentoringbeziehung (Dauer der gesamten Beziehung (sechs/zwölf/achtzehn/vierundzwanzig Monate)
- Intervalle der Treffen (wöchentlich, 14-tägig, einmal im Monat etc.))
- Länge der Treffen
4. Ort wo die Treffen stattfinden (einen Gesprächsrahmen und Ort festlegen, in dem beide sich wohlfühlen und der frei von Störungen ist (Telefon, andere Personen, Störgeräuschen))
5. Vertraulichkeit absprechen (die Treffen sind ein Schutzraum in dem Fragen gestellt, Zweifel zugeben, Glaube sich entwickeln kann und miteinander Wegstrecken zurückgelegt werden können)
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Spielregeln in einer Mentoringbeziehung
- Die/der Mentee trifft ihre/seine Entscheidungen selbst, der Mentor/die Mentorin bleibt dabei in der beratenden Rolle. (Es geht darum, dass der/die Mentee in seiner/ihrer individuellen Situation gefördert wird und nicht, dass der Mentor/die Mentorin die eigenen Vorstellungen durchdrückt.)
- Das Ziel ist es, dass der/die Mentee selbst auf Lösungen kommt. Der Mentor/die Mentorin fördert, unterstützt, reflektiert, fordert heraus, hilft und berät dabei.
- Die Mentoringbeziehung benötigt Verbindlichkeit von beiden Seiten, sodass ein Vertrauensverhältnis wachsen kann.
- Jede und Jeder darf bezüglich der Themen und der Bearbeitung Grenzen setzen, ungewünschte Themen werden nicht bearbeitet
- Mentoring lebt von einer gleichberechtigten Beziehung. (Es besteht die Gefahr, dass die Mentoringbeziehung nach den Vorstellungen, Zeitplan und Ideen des Mentors/der Mentorin laufen muss)
- es ist wichtig die Mentoringbeziehung immer wieder ehrlich zu hinterfragen. (Zu lange Mentoringbeziehungen haben die Gefahr sich totzulaufen und dass Herausforderungen und das Weiterkommen fehlen. Dann lieber bewusst die Mentoringbeziehung beenden und ggf. einen neuen Mentor/eine neue Mentorin bzw. einen neuen Mentee/eine neue Mentee suchen, das ist für beide gewinnbringender.)
- Die Mentoringbeziehung soll so offen wie möglich geführt werden. (Beide können ihre Gefühle dem anderen mitteilen und Kritik darf und kann geäußert werden)
- Die Mentoringbeziehung sollte alle Lebensbereiche umfassend einbeziehen und die Beziehung nicht nur im kognitiven Bereich lassen. (ganzheitliche Vorgehensweise: Gespräche, Übungen, Orts- du Themenwechsel und Unternehmungen)
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Der Abschluss - das formale Ende der Mentoringbeziehung
- Der Abschluss ist bei jeder Mentoringbeziehung wichtig und sollte bewusst gestaltet werde
1. Natürliches Ende: wenn man einfach merkt, dass die Zeit vorbei ist,
- beide sind sich einig, dass jetzt ein guter Zeitpunkt gekommen ist, um die Mentoringbeziehung zu beenden
- evtl. ist es möglich eine Beziehung in anderer Form zuführen bspw. Freundschaft
2. Unnatürliches Ende: Enttäuschung, Beziehung ist aufgrund besonderer Vorkommnisse kaputt gegangen- WICHTIG: die Dinge müssen geklärt werden, dass ein ordentlicher Abschluss stattfindet
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Vier Phasen eines Mentoringgesprächs
- Kontakt finden: Klima der Geborgenheit herstellen, Sicherheit vermitteln, Veränderungen ermöglichen
- Situationen und Ziele herausarbeiten: verstehen mit welchem Anliegen Mentee kommt, was er/sie mit dem Mentoring erreichen möchte; behilflich sein, die noch unkonkreten Anliegen und Ziele klarer zu fassen; Wichtig: noch nicht ins Detail einsteigen, lieber Fragen stellen
- Lösungen entwickeln: soll kreativ sein,
brainstorming, alle denkbaren Lösungen gilt es zu finden, ohne auf
Umsetzbarkeit und Realismus zu achten; Ziel ist es, gedankliche und seelische
Blockaden zu lösen und vom „Problemdefiniermodus“ in den „Lösungssuchermodus“
zu wechseln; möglichst lange brainstormen und im zweiten Schritt bewerten und
priorisieren.
Vier Grundannahmen helfen dabei:
1. Es gibt immer Handlungsspielräume und Lösungsmöglichkeiten
2. Jede und Jeder trägt bereits alle Ressourcen zur Lebensveränderungen in sich
3. Jede Veränderung hat ihren Preis
4. bereits kleine Veränderungen können große Wirkungen haben - Umsetzung sichern: Möglichkeit zum konkreten Ausprobieren von neu Erlerntem schaffen, kleine Aufgaben geben und beim nächsten Mal nachfragen (geht nicht um Leistung, sondern den Impuls, Veränderungen in Angriff zu nehmen)
Bei Aufgaben gilt zu beachten:
- Klare Aufträge und Verbindlichkeit – schöne Geste, wenn Mentor/Mentorin Aufgabe selbst mitmachen
- Umsetzung ritualisieren
- Experimentierfreundliches Klima: es geht nicht um Erfolge, sondern um Lernerfahrungen
- Versuchen Neugier zu wecken, mit Leichtigkeit und Humor an die Aufgaben gehen
- Keine zu großen Sprung in Richtung Veränderung erwarten, die meisten Lebensveränderungen erfolgen in kleinen konsequenten Schritten
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Mentees tendieren dazu die Verantwortung abzugeben, Mentorinnen/Mentoren dazu sie zu übernehmen > bewusstmachen und bewusst zurückspielen, Selbstverantwortung bei dem/der Mentee lassen
Fragen statt sagen: versuchen Fragen zu stellen anstatt Ratschläge zu geben, nicht der Mentor/Mentorin soll das Problem lösen oder den Entwicklungsschritt gehen
Die Gesprächsanteile des Mentors/der Mentorin sollten unter 50% liegen.
Ganz Wichtig: Zeit für Antworten geben und Pausen nutzen: Gute Fragen provozieren lange Reflexionszeiten, Mut diese Pausen auszuhalten
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Wie werden gute Ziele formuliert
SMART (Spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert)
KRAFT (konkret, realistisch, attraktiv, Fähigkeit zur Umsetzung, Terminplanung)
Du willst mehr darüber wissen, dann schau dir das folgende Video an.
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auch ohne besondere Schulungen und Kenntnisse im Bereich Gesprächsführung machen viele Leute bereits einiges gut und richtig.
Hilfreich ist es immer auf sein Bauchgefühl und gesunden Menschenverstand zu hören. Aber auch sich zu überlegen, was würde mir helfen, was würde die Frage oder Aussage in mir auslösen.
Wichtiger als Reden und die richtigen Fragen stellen, ist auch erstmal das zuhören und ausreden lassen. Dann kommen einem meist schon ganz automatisch gute Gedanken wie es weitergehen kann. -
Datei
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Die Idee ist hier eine große Sammlung an Programmideen für ein Mentoringjahr entstehen zu lassen.
Also wenn du einen Vorschlag oder eine Idee hast, dann trag die einfach in das Padlet ein. Gemeinsam können wir so unser Wissen sammeln, teilen und nutzen.
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